Mittwoch 28.6.2023 20.00 Uhr
Regie: Ulrich Seidl, mit Georg Friedrich, Ö, 2022, 99 Min.

In der Fortsetzung von Rimini geht es um Ewald, den Bruder von Richie Bravo. Nachdem er seinen dementen Vater im österreichischen Altersheim besucht hat, kehrt er nicht mehr in sein altes Leben zurück – sondern mietet stattdessen irgendwo in Rumänien eine verfallene kleine Schule, um dort Selbstverteidigungskurse für die Jungen des Dorfes anzubieten. Mit den Burschen aus der Gegend gestaltet er die verfallende Schule in eine Festung um. Die Buben genießen dort eine unbeschwerte Existenz, die sie so nicht kannten. Allerdings wächst bald das Misstrauen der anderen Dorfbewohner. Und Ewald muss sich einer Wahrheit stellen, die er lange verdrängt hat, nämlich seiner pädophilen Neigung. Nach und nach baut Ewald die Schule mit Hilfe seiner Schüler zu einem Fort aus, das er auf den Namen „Sparta“ tauft. Es ist eine Abschottung vor dem, was da draußen wartet, also für Ewald die Auseinandersetzung mit seinen Neigungen und für die Kinder der triste Dorfalltag. Am Ende steht Ulrich Seidls streitbarster Film, aber – so viel Ambivalenz muss man aushalten – auch sein bester.